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Wie müsste Kirche aussehen, damit sie jungen Erwachsenen gefällt?

Das hier wird der unmögliche Versuch einer einfachen Antwort, denn so wenig es die Jungen Erwachsenen gibt, so wenig lässt sich die Frage allgemein beantworten. Und selbst wenn du nur eine einzige Person fragen würdest, wäre die Antwort wohl komplex.

Ich, Inka, möchte dir hier nur drei Prinzipien nennen, die helfen können, Bestehendes zu bewerten, weiterzuentwickeln oder auch neue Formate zu finden.

Plug and Play

Ob Maus, Headset oder Gamepad – du bist es gewohnt, dass du nur den USB-Stecker in den Computer stecken musst und gleich loslegen kannst. Übertragen heißt das: Hingehen und Mitmachen. In den Gottesdienst gehen und mitsingen können, weil du das passende Liturgieblatt zum Gesangbuch bekommen hast und sich die Liturg:innen auch an den Ablauf halten. In eine Gemeinde kommen und dich mit deinen Fähigkeiten in einem Ausschuss engagieren, bevor du nach zwei Jahren vielleicht schon wieder den Wohnort wechselst. Plug and Play heißt auch, dass es überhaupt irgendein Angebot gibt, das zu dir passt, eine Gemeinschaft, die dich unkompliziert willkommen heißt und dir Lust macht, dich selbst einzubringen.

Kirche ist oft nicht Plug and Play, sondern bedeutet für viele eher: Handbuchblättern, Treiber installieren und Einstellungen probieren. Wenn man es ohne versucht, geht's auch … aber nur die Hälfte der Steuerknöpfe des Gamepads funktioniert – und das in verkehrter Reihenfolge ;-) Oder man sucht vergeblich den USB-Port und findet nur den Diskettenschlitz.

Sichtbarkeit

Noch gibt es sie, die (anderen) Jungen Erwachsenen in den Gemeinden. Du siehst sie nur oft nicht. Sie verstecken sich zwischen anderen Unsichtbaren in den Mitgliedertabellen, verlassen die Deckung oft nur, um Taufpat:in zu werden oder um in einer anderen Liste aufzutauchen: der Austrittsliste. Das Verrückte ist, dass die Gemeinde für Junge Erwachsene oft genauso unsichtbar ist wie die Jungen Erwachsenen für die Gemeinde. Die meiste Zeit ist auch die Gemeinde nicht zu sehen. Versteckt in großen Häusern mit Türmen, anonym in Bankreihen oder als Gruppen in kleineren Häusern, die oft noch eine eigene Tarnvorrichtung haben: den sogenannten Schaukasten. Zwischen Gottesdiensttabellen, Erntedank-Deko und Informationen zum Seniorenchor wird die Einladung zu Gesprächs- und Spieleabenden einfach unsichtbar.

Wir brauchen mehr Sichtbarkeit. Sichtbarkeit von potenziell interessanten Veranstaltungen, vielleicht auf der Titelseite des Gemeindebriefs und nicht versteckt im Inneren. Die wenigen sichtbaren Jungen Erwachsenen brauchen Ermutigung und Unterstützung, noch sichtbarer zu werden: zum Beispiel auf Bildern vom gemeinsamen Spieleabend oder in Form eines Eintrags des Hauskreises Junger Erwachsener auf der Homepage. Dafür müssen Junge Erwachsene auch sichtbar sein dürfen: echt, so wie sie sind.

Echtheit

Echtheit heißt: Baustellenschild statt notdürftig überpinseln – sich zeigen, wie man ist. Ehrlich sein mit dem, was du kannst, was Kirche kann und was auch nicht. Sich als echte Menschen begegnen, ohne sich hinter Amt und Beruf verstecken zu müssen. Authentisch lobpreisen und predigen. Wenn Kirche und Gemeinde echt und ehrlich sind, können auch Junge Erwachsene selbst ein echter Teil davon werden. Sie können verstehen, dass manches, was abweisend wirkt, nicht böse gemeint, sondern einfach nur kaputt ist. Echtheit entsteht da, wo Kritik möglich ist und wo transparent ist, wer willkommen ist und wer nicht. Und da, wo Gemeindeglieder, Ehrenamtliche und Hauptamtliche ein ehrliches Interesse aneinander haben und das auch zeigen.

Zusammen mit Sichtbarkeit macht Echtheit es attraktiv, dabei zu sein: Plug and Play.


Wenn du jetzt denkst: „Langweilig, so ähnlich hab ich das schon oft gehört, oder das gilt doch irgendwie für alle“, dann hast du etwas Wichtiges bemerkt: Natürlich gilt das irgendwie für alle! Junge Erwachsene sind keine Aliens, sondern Menschen, die – wie alle anderen auch – wahrgenommen und geschätzt sein wollen.

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